G14_Wohnen und Studentenheim in  Graz

Wettbewerb | Planungsdatum | Fertigstellung 2005 | 2017 | 2021
Bauherr Grenadiergasse 14 GmbH&CO KG Graz
Architektur Machné & Glanzl Architekten ZT GmbH
Mitarbeit Architektur DI Susanne Weissenböck
ÖBA Kessler GmbH, Graz
Statik DI Karl Klancnik ZT GmbH, Graz
Elektroplanung Ogrisek & Knopper GmbH, Graz
HLS-Planung Pechmann GmbH, Kumberg
Bauphysik SV Gutsche GmbH, Ebental
Adresse Grenadiergasse 14, Graz
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Das „Feld“ – Der Platz


Inmitten der für Graz typischen Heterogenität von großen und kleinen Gebäuden lag vor Projektbeginn  ein großer und ungenützter Platz. Dieser Platz ist der neuen Dominikanerkaserne, welche zu einem Studentenheim umgebaut wurde, vorgelagert. Über diesem Platz schwebend befindet sich der Neubau, in dem zum Teil Studentenzimmer aber auch Wohnungen untergebracht sind. Das Projekt entstand aus der Überarbeitung des Siegerprojektes eines internationalen Architektenwettbewerbes mit ca. 90 Teilnehmern. Die Jury schrieb dazu:

Die Idee des Gebäudes als Dach eines öffentlichen Raumes konnte glaubwürdig materialisiert werden. Das Platzdach (oder der Teppich wie die Verfasserin meint), ist präzise im Verhältnis zum bestehenden Gebäude positioniert. Gesimskanten und Neubauunterkante spielen gut zusammen. Neubau und Altbau erzeugen eine Art „Superzimmer“, collagieren einen außenliegenden Großraum aus heterogenen Elementen. Das Schöne, Erleichternde und Erfreuliche ist, dass hier eine konstruktive und räumliche Vision angeboten wird, die aus der spezifischen Situation entwickelt wurde und gleichzeitig frühe, theoretische Beispiele der Grazer Schule reformuliert.

Den vertikalen Flächen des bestehenden Gebäudes wird eine serielle und plastisch durchgebildete Gebäudeuntersicht (Teppich) gegenübergestellt. Die „Eigenfestigkeit“ dieser Gebäudeuntersicht scheint den Baukörper aus den Zwängen eines Schwebens zu befreien. Es ist kein schwebendes Gebäude, es ist ein Gebäude hoch über den Erdoberflächen gelagert auf eine Reihe von Stützen. Dieser unterliegende Stützenwald durchsetzt den Raum des „Superzimmers“, wird zu einem aktiven räumlichen Element und kann auch bei allfällig erforderlichen statischen Zusätzen bestehen.

Der „Raum unter dem Teppich“ kann für Veranstaltungen aller Art verwendet werden. Vorgeschlagen sind Konzerte, Märkte und Spielflächen für Kinder.

Die Einschnitte in der Untersicht legen Fenster frei, die zur Kommunikation der Nutzer des „Daches“ mit den Besuchern des Platzes beitragen. Die schöne Fassade des bestehenden Altbaus bildet quasi die Kulisse für den neuen städtischen Platz. 

Der Neubau öffnet durch seine Bauweise neue Möglichkeiten im Stadtraum und wird zu einem lebendigen Stadtleben beitragen. Alt und Neubau im Dialog können so zu einem Identifikationspunkt in der Stadt werden. Da die Überdachung eine Benutzung des Platzes bei nahezu jeder Witterung ermöglicht sind verschiedene Verwendungszwecke möglich.


Der Neubau


Über zwei getrennte Erschließungen sind sowohl die Wohnungen als auch das Studentenheim direkt von der Grenadiergasse her erreichbar. Die Bereiche rund um diese Erschließungen befinden sich im überdachten Platzbereich und sollen Kommunikationszonen werden.

Der Großteil der Wohnungen und Studentenzimmer erhebt sich hoch über das Erdgeschoßniveau. Damit werden eine gute Besonnung und spektakuläre Ausblicke für die Bewohner erreicht. Alle Wohnungen sind mit Balkonen ausgestattet.

Durch diese besondere Bauweise entsteht mitten in Graz eine einzigartige Möglichkeit des privaten und studentischen Wohnens.