WA Wirtsgründe Nussdorf/Debant

BauherrIn OSG Lienz
Architektur Machné Architekten ZT GmbH mit Arch Steinklammer, Ainet
Planungsbeginn Okt 2012
Baubeginn 2014
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Städtebau

Das gegenständliche Grundstück liegt mitten zwischen großmaßstäblichen Gewerbebauten ,einer sehr verdichteten Wohnsiedlung, einer überregionalen Straße und Freiland. Aus umfangreichen städtebaulichen Untersuchungen wurde die vorliegende Bebauungsvariante gewählt und ausgearbeitet. Diese Variante zeichnet sich durch eine klare, städtebauliche Haltung aus. Zunächst wird eine „Randbebauung“ (Spange) entlang der Straße und hin zum Interspar gesetzt. Im Erdgeschoss dieser Spange befinden sich gegenüber dem Interspar die Feuerwehr und zum Kreisverkehr hin orientiert die geforderten Geschäftsflächen (jeweils auf zwei Geschossen). Diese Bereiche sind im Grundriss etwas zurückspringend, so dass sich große Vordachzonen ergeben. Weiters befinden sich hier Durchgänge und Einfahrten in den Innenhof, welche zweigeschossige Öffnung in der Randbebauung ausbilden. Dieser präzise ausformulierte Baukörper nimmt einerseits die Großmaßstäblichkeit der umgebenden Gewerbegebäude auf und bildet andererseits einen Sicht- und Lärmschutz für die dahinter liegende Landhausvillen im Grünen. Die Spange übernimmt die Rundung des Kreisverkehrs und wirkt durch diese zeichenhafte Geste identitätsstiftend in einer eher gesichtslosen, heterogenen und unzusammenhängenden Bebauung der Umgebung. Damit bildet sie auch den eindeutigen Abschluss hin zum Gewerbegebiet. Die Landhausvillen im Inneren stehen inmitten des beruhigten und begrünten Hofes. Diese Einzelhausbebauung kann nach Norden hin übergehen in eine lockerere Siedlungsstruktur mit kleineren Einzelhäusern, Reihenhäusern oder Einfamilienhäusern. Nach einer allfälligen Bebauung des nördlichen Grundstückes bildet sich zwischen den Landhausvillen ein neuer Platzraum mit dörflichem Maßstab. Hier kann überlegt werden, die Querverbindungsstraße im Norden zu einem dörflichen Platz mit einer hohen Außenraumqualität als Treffpunkt für die Anrainer zu gestalten. Dies könnte mit einem großzügigen Kinderbereich und öffentlich nutzbaren Räumlichkeiten (Pergola, Grillplatz, Gemeinschaftsraum…) gestaltet werden. Wohnungsqualität Die Wohnungen in der Randbebauung sind so ausgebaut, dass die Schlafzimmer zum Innenhof orientiert sind und diese keinerlei Lärmbelästigung durch Straße oder Interspar ausgesetzt sind. Die nach Süden und Westen orientierten Küchen und Wohnzimmer besitzen eine vorgelagerte Loggia, die bei Bedarf mit flexiblen oder fixen Einfachverglasungen geschlossen werden kann. Die eigentlichen Fenster und Terrassentüren werden in Schallschutzqualität errichtet. Dadurch wird ein optimaler Lärmschutz der Wohnungen gewährleistet. Die Wohnungen der Landhausvillen sind alle süd- oder westorientiert.  

Erschließung

Die Erschließung des Grundstückes erfolgt per Auto über den Kreisverkehr. Von hier gelangt man direkt in die überdeckte Tiefgaragenzufahrt oder auf die den Geschäften vorgelagerten Parkplätze. Die Feuerwehrzufahrt befindet sich ebenfalls in diesem Bereich, so dass die östliche Straße zwischen Glocknersiedlung I und Glocknersiedlung II verkehrsentlastet wird und eine Wohnstraße bilden könnte. Die im Innenhof vorgesehenen Parkplätze dienen nur der Feuerwehr als Notabstellplätze bei Einsätzen, so dass der Innenhof großteils verkehrsfrei gehalten werden kann. Feuerwehr Die Feuerwehr bildet die Basis der Randbebauung und besitzt einen eigenen, abgegrenzten, großzügigen Vorplatz. Sämtliche Nebenräume (Lager, Schlauchpflege…) befinden sich im Erdgeschoss rund um die große Fahrzeughalle. Über diesen Nebenräumen sind im ersten Obergeschoss das Büro, der Schulungsraum, Teeküche und dazugehörige WC-Anlagen angesiedelt. Dies ermöglicht eine gute Übersicht von Büro und Schulungsraum über Fensteröffnungen in die Halle. Der darüber liegende Wohnbau kragt mit seiner Loggia-Zone über den Vorplatz aus, so dass hier ein großzügiges, stützenfreies Vordach vor der Fahrzeughalle entsteht. Gleichzeitig bildet diese Auskragung durch ihre massive Bauweise in Stahlbeton einen Lärmschutz für die darüber liegenden Wohnungen. Die Schallübertragung im Inneren zwischen Feuerwehr und Wohnungen wird dadurch verhindert, dass durch die hohe Hallenhöhe eine zweite, schalldichte Decke eingebaut werden kann.